Adventsmeditationen: 1. Advent

Foto: Stefanie Bokemeyer

Steh auf vom Schlaf und zieh dich warm an!

Fast könnte das wie eine Aufforderung klingen, die Eltern ihren Kindern am frühen Wintermorgen ins Zimmer rufen…!
Doch es sind Gedanken aus den heutigen Lesungen zum 1. Advent …
Aufstehen, richtig wach werden und dem Tag entgegenschauen, das fällt dem einen schwer, dem anderen leicht. Die eine Person braucht lange, bis sie so wirklich wach ist, die andere lag die halbe Nacht sowieso wach und ist erleichtert, dass es nun hell wird und der Tag wartet.
Nicht nur der Körper muss vom Schlaf erwachen, auch unser Geist, unsere Sinne, die „Seele“ muss wach werden, damit wir achtsam auf das schauen können, was vor uns liegt und nicht schlaftrunken durch den Tag wandeln.
Doch was erwartet uns heute  – was bringt die kommende Woche …?
Fühlen wir uns dem, was an Tagwerk vor uns liegt, gewachsen oder sind wir überfordert mit all dem, was gerade auf uns einstürmt?
Macht uns der Blick in die Zukunft Angst oder haben wir das Vertrauen, dass alles gut werden kann?
Sind wir dem Heil tatsächlich näher, so wie Paulus uns im Römerbrief zuruft?
Müssen wir uns nicht gerade im Moment besonders warm anziehen?
Nicht nur, weil die meisten Heizungen überall gedrosselt sind und es kälter wird, sondern weil wir durch die vielen Krisen in der Welt und um uns herum alle betroffen sind.
Doch was hilft gegen diese Kälte, da kann ich noch so viele Schichten an Kleidung anziehen, es würde nichts nützen… ?
Paulus verrät uns, was oder besser gesagt wer hilft: „Vielmehr zieht den Herrn Jesus Christus an!“ Als Getaufte haben wir Christus „angezogen“, so wie es durch das Taufkleid symbolisiert wird.
Und so ist Jesu Liebe wie ein wärmender Mantel
und sein Licht wie der aufgehende Tag nach einer finsteren Nacht.
Jesus ist bei uns und so können wir getrost aufstehen vom Schlaf und uns mit seiner Hilfe warm anziehen und sind für den Tag und für all das, was kommen mag, bestens gerüstet …!

Text: Stefanie Bokemeyer